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Blickpunkt Arbeitsmarkt: Die Arbeitsmarktsituation von Frauen und Männern 2020

Laut dem Bericht der Bundesagentur für Arbeit ist die Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern in Deutschland in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen. Nur in wenigen Ländern Europas ist die Erwerbsbeteiligung insbesondere von Frauen so hoch wie in Deutschland.

Dabei sind Frauen und Männer unterschiedlich in den verschiedenen Formen der Erwerbstätigkeit vertreten: Rund zwei Drittel der Selbständigen sind Männer. Auch sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Beamte sind mehrheitlich männlich. Minijobs hingegen sind eine Frauendomäne.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen ist jedoch auf lange Sicht gewachsen. Infolge der Corona-Krise wurde das Wachstum aber bei Frauen wie bei Männern im Frühjahr 2020 gestoppt.

Weitere wichtige Ergebnisse:

  • Frauen sind überproportional im tertiären Sektor, Männer häufiger im Verarbeitenden Gewerbe, dem Bereich Verkehr und Lagerei und im Baugewerbe beschäftigt. Da die Corona-Krise auch weite Teile des Dienstleistungssektors beeinträchtigt, sind Frauen von Beschäftigungseinbußen und Kurzarbeit ebenfalls stark betroffen.
  • Aufgrund der Corona-Krise stieg die Arbeitslosigkeit sowohl bei Frauen als auch bei Männern in erheblichem Maße. Die Arbeitslosenquote von Frauen ist aber nach wie vor geringer als die Quote der Männer.
  • Teilzeitbeschäftigung kommt bei Frauen weiterhin deutlich häufiger vor als bei Männern.
  • Männer verdienen im Mittel deutlich mehr als Frauen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie reichen von der Berufswahl über die Care-Arbeit bis hin zu den Rahmenbedingungen für eine Aufwärtsmobilität. Dabei wird der Unterschied in sehr kleinen Schritten geringer.
  • In Führungspositionen sind Frauen auch bei gleicher Qualifikation unterrepräsentiert.
  • Männer haben ein höheres Risiko arbeitslos zu werden, aber auch bessere Chancen Arbeitslosigkeit wieder zu überwinden. Ein Grund ist, dass Männer öfter in konjunktur- bzw. saisonabhängigen Berufen arbeiten.
  • Bei den Langzeitarbeitslosen sind Männern und Frauen ungefähr gleich häufig vertreten.
  • Frauen stehen erheblich häufiger als Männer vor der Herausforderung, neben der Suche nach Arbeit allein für die Erziehung von Kindern verantwortlich zu sein.
  • Frauen sind in etwa entsprechend ihrem Anteil an den Arbeitslosen und ihrer relativen Betroffenheit von Arbeitslosigkeit an der Förderung durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen beteiligt.

Zum Bericht: statistik.arbeitsagentur.de