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Expertinnen-Talk zum Thema "Inklusive Sprache" als Mitschnitt
Unsere Gesellschaft ist vielfältig. Sie besteht aus Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Identitäten, Kulturen und Geschlechtern. Doch diese Vielfalt spiegelt sich nicht immer in unserer Sprache wider. Sprache kann Barrieren schaffen, etwa weil sie nicht leicht verständlich ist oder Geschlechter nicht berücksichtigt.
Leichte Sprache ist eine klare und vereinfachte Form der Kommunikation, die komplexe Informationen für Menschen mit unterschiedlichen Lern- und Auffassungsfähigkeiten besser verständlich macht. Sie ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass Informationen für alle Menschen zugänglich sind, unabhängig von ihrer individuellen Lern- und Verständnisfähigkeit.
Eine gendergerechte Kommunikation ist notwendig, um Stereotypen zu vermeiden und um Geschlechterdiversität anzuerkennen. Sowohl leichte als auch gendergerechte Sprache sind ein wichtiger Bestandteil von Inklusion. Gegner*innen einer gendergerechten Sprache argumentieren, dass sie die Sprache kompliziert und schwer verständlich macht. Kann es eine inklusive Sprache geben, die von allen verstanden wird?
Im Open Mic diskutierten drei Expertinnen darüber, wie wir unsere Sprache respektvoll und sensibel gestalten können, damit sie für alle Menschen zugänglich ist.
Die Gästinnen:
Flora Geske hat SUMM AI gegründet, ein KI-gestütztes Tool, das Texte automatisch in leichte Sprache übersetzt. Ihre Motivation ist die Inklusion und Teilhabe von Menschen, die durch Lernschwierigkeiten, Bildungsnachteile oder Deutsch als Fremdsprache von unserer komplizierten Alltagssprache ausgeschlossen werden.
Dr.’in Isabel Rink hat den Hildesheimer Barriereindex gegründet, eine Methode, um die Verständlichkeit von Texten zu bewerten. Der Index hilft dabei, Texte so zu gestalten, dass sie für viele Menschen leichter verständlich sind. Dies geschieht durch die Überprüfung von Texten auf Merkmale wie klare Wörter, kurze Sätze und verständliche Grammatik. Der Index unterstützt die Anpassung von Texten, um Informationen für eine breitere Zielgruppe zugänglich zu machen.
Dr.’in Marília Jöhnk ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie interessiert sich unter anderem für die Verbindung von Mehrsprachigkeit und Gender Studies. In den Literaturwissenschaften werden diese Themenkomplexe nur selten miteinander in Relation gesetzt, obwohl wir selbst in der Rede von der „Muttersprache“ Geschlecht mitdenken.
Die "Plattform #InnovativeFrauen" ist im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. angesiedelt und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderrichtlinie "Frauen in Wissenschaft, Forschung und Innovation: Leistungen und Potenziale sichtbar machen, Sichtbarkeit strukturell verankern" ("Innovative Frauen im Fokus") unter dem Förderkennzeichen 01FP21070 gefördert.