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Frauen in Naturwissenschaften
Im Juni erschien im Science Magazine die Studie „Understanding persistent gender gaps in STEM“. In der FAZ-Wissen hat Sibylle Anderl die Ergebnisse kurz zusammengefasst und kommentiert.
Physik, Informatik, Ingenieurwissenschaften – in diesen Fächern herrscht nach wie vor Frauenmangel. Interessanterweise variiert die Geschlechterverteilung aber deutlich, sobald nach Leistung differenziert wird. Daraus folgt ein Problem.
Man kann die Menschen, ganz grob zumindest, in zwei Gruppen einteilen: Diejenigen, die, von wiederkehrenden Selbstzweifeln geplagt, fortwährend mit den eigenen Fähigkeiten hadern. Und diejenigen, die sich und ihr Potential als so überragend einschätzen, dass kritische Rückmeldungen sie gar nicht erst erreichen. Psychologische Studien haben gezeigt, dass sich in ersterer Gruppe insbesondere die Kompetenten, in letzterer die Inkompetenten tummeln. Man kennt dieses Doppel-Phänomen heute unter den Namen „Hochstaplersyndrom“ sowie „Dunning-Kruger-Effekt“.
Dass eine Variante dieser komplexen Verschränkung von Leistungsfähigkeit und Selbstvertrauen auch eine Rolle spielen könnte, wenn es darum geht, das Geschlechter-Ungleichgewicht in den Fächern Physik, Ingenieurswissenschaften und Informatik (englisch: „Pecs“) zu erklären, legt nun eine in „Science“ vorgestellte Studie nahe.