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Frauen mit Behinderung am Arbeitsmarkt doppelt benachteiligt
Seit 1992 ist der 3. Dezember der weltweite Aktionstag für die Rechte und Belange der Menschen mit Behinderung. Überall setzen Aktive und Organisationen am heutigen Tag ein Zeichen für Inklusion und Gleichberechtigung, auch im Arbeitsleben. Dort haben es vor allem Frauen mit Behinderung schwer.
Karen Schallert war auf dem Weg in eine erfolgreiche Karriere in der freien Wirtschaft, als die Diagnose Multiple Sklerose ihren Lebensplan ins Wanken brachte. Es folgten Rückschläge und Tiefpunkte. Doch sie entschloss sich, trotz ihrer Erkrankung ihren beruflichen Weg zu gehen und sich nicht aufhalten zu lassen. Unter anderem war sie als Personalleiterin eines internationalen Anlagebau-Unternehmens tätig – im Rollstuhl.
Eine Führungsposition zu erreichen, noch dazu in einem männerdominierten Umfeld, das ist für nicht-behinderte Frauen schon nicht leicht. Laut Statistischem Bundesamt sind in Deutschland knapp 29 Prozent der Führungspositionen von Frauen besetzt. Im EU-Vergleich liegt Deutschland damit im unteren Drittel. Für Frauen mit Behinderung ist es noch einmal schwerer.
Karen Schallert weiß: "Frauen haben es nach wie vor schwerer als Männer, eine Führungsposition zu erreichen – obwohl sie zum Teil besser ausgebildet sind als Männer, trotz Berufserfahrung und Leistungsbereitschaft. Ihnen wird aufgrund ihres Geschlechts weniger zugetraut. Frauen mit Behinderung erfahren doppelte Benachteiligung. Dass sie erfolgreiche Führungspersönlichkeiten sein können, haben viele Verantwortliche nicht auf dem Schirm. Auch sie sind gut ausgebildet und leistungsstark. Trotzdem: In Top-Führungsfunktionen in Unternehmen, in Forschung und Wissenschaft oder in der Politik gibt es nicht nur zu wenige Frauen, sondern auch zu wenige Frauen mit Behinderung."
Zum Bericht auf: klischee-frei.de
Die Servicestelle der Initiative Klischeefrei besteht aus einer Fach- und einer Pressestelle beim Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. sowie einer Redaktion, die bei der Programmstelle Berufsorientierung im BIBB angesiedelt ist. Die Initiative Klischeefrei wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.