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meta-IFiF stellt ein neues Projekt im Fokus vor: Prof:inSicht

Das Forschungsprojekt Prof:inSicht untersucht die Sichtbarkeit von Professorinnen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und erarbeitet Strategien zu deren Verbesserung. Jetzt gibt es ein spannendes Videointerview, in dem Prof.'in Dr.'in Elke Wolf, Stefanie Urchs und Ronja Philipp Einblicke in das Forschungsdesign und die Projektergebnisse geben.

Das Projektteam erläutert, warum es wichtig ist, das Thema Sichtbarkeit aus soziologischer, ökonomischer und digitaler Perspektive zu betrachten. Es werden die Konzepte "doing visibility" und "Algorithmische Gender Gerechtigkeit" vorgestellt. "Doing visibility" beleuchtet das Zusammenspiel von Darstellung und Wahrnehmung sowie die dabei wirkenden Zuschreibungen, insbesondere in Bezug auf Weiblichkeit. "Algorithmische Gender Gerechtigkeit" untersucht, ob Algorithmen alle Geschlechter gerecht behandeln.

Sind HAW-Professorinnen weniger sichtbar als ihre männlichen Kollegen oder ihre Kolleginnen an Universitäten?

Die Projektergebnisse zeigen signifikante Unterschiede. Neben den Erkenntnissen aus einer Befragung im Rahmen des Projekts ist ein weiterer Indikator dafür u.a. ein Wikipedia-Eintrag. Professorinnen an Universitäten haben viermal häufiger einen Wikipedia-Eintrag als HAW-Professorinnen.
Im Videointerview werden auch Hindernisse beleuchtet, die HAW-Professorinnen bei der Erlangung von Sichtbarkeit überwinden müssen. Dazu gehören geschlechterspezifische Herausforderungen, wie die unterschiedliche Bewertung von Leistungen, mangelnde Anerkennung der Kompetenz von Frauen und die Erschwerung von Teilhabemöglichkeiten durch Männerbündnisse. Frauen vermeiden zudem häufig Sichtbarkeit aus Angst vor negativen Reaktionen.

Im Anschluss werden zentrale Maßnahmen vorgestellt, die die Sichtbarkeit von HAW-Professorinnen erhöhen können. Wichtig ist, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Sichtbarkeit für Frauen anders funktioniert als für Männer. Sich dieser besonderen Herausforderungen bewusst zu werden und sich dazu austauschen zu können ist zentral für alle Frauen, um den individuellen Weg zur Sichtbarkeit zu finden. Praktische Tipps umfassen eine gut gepflegte Profilseite, einen aktiven Social-Media-Account und die Annahme von Interview- oder Auftrittsanfragen. Auch Hochschulen tragen Verantwortung, die Erkenntnisse von Frauen sichtbar zu machen und die Geschlechterperspektive in ihre Wissenschafts- und Hochschulkommunikation einzubinden.

Auf Basis der Projektergebnisse werden Handlungsempfehlungen und Workshops entwickelt, mit denen HAW-Professorinnen ihre Sichtbarkeit gezielt erhöhen können. Weitere Handlungsempfehlungen richten sich gezielt an Institutionen, damit diese ihre Professorinnen sichtbar machen können.

Prof.'in Dr.'in Elke Wolf wurde im Juni 2024 in den erweiterten Vorstand des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. gewählt.

Das Metavorhaben "Innovative Frauen im Fokus" (meta-IFiF) ist im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. angesiedelt und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderrichtlinie "Frauen in Wissenschaft, Forschung und Innovation: Leistungen und Potenziale sichtbar machen, Sichtbarkeit strukturell verankern" ("Innovative Frauen im Fokus") gefördert.