Alle News
PISA-Studie zeigt: Maßnahmen zur digitalen und zur MINT-Bildung müssen gestärkt werden
Nach der aktuellen PISA-Studie befinden sich deutsche Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Pflichtschulzeit hinsichtlich ihrer Kompetenzen bezüglich Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften im oberen Mittelmaß. Der Abstand zur Spitzengruppe ist jedoch groß und der Anteil der Jugendlichen, denen grundlegende Kompetenzen in allen getesteten Bereichen fehlen, liegt bei jeweils rund 20 Prozent.
„Wir sehen hier akuten Handlungsbedarf“, so Dr. Ulrike Struwe, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. (kompetenzz) „Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt und der Sicherung des MINT-Nachwuchses muss es gelingen, allen Jugendlichen bis zum Ende ihrer Schullaufbahn grundlegende Kompetenzen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften zu vermitteln."
Konkret zeigt die PISA-Studie, dass die Leistungen der Jugendlichen in allen Kompetenzbereichen seit 2015 wieder zurückgegangen sind. Erreichten sie im Bereich Lesekompetenz 2015 noch 509 Punkte, so waren es 2018 nur noch 498 Punkte. In der Mathematik sanken die Leistungen von 509 (2015) auf 500 (2018) Punkte und in den Naturwissenschaften von 509 (2015) auf 503 (2018) Punkte. Der Unterschied zwischen den Kompetenzen von Mädchen und Jungen ist seit 2015 kleiner geworden, die Mädchen sind allerdings nach wie vor deutlich kompetenter im Lesen, während die Jungen in der Mathematik etwas besser abschneiden. In den Naturwissenschaften ist das Kompetenzniveau annähernd gleich. Besonders bei den Jungen zeigt sich ein deutlicher Rückgang in den Kompetenzen in Mathematik (-11 Punkte) und Naturwissenschaften (-12 Punkte). Bei den Mädchen hingegen blieben die Leistungen stabil.
Mit den Projekten „Komm, mach MINT.“, Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag, Boys’Day - Jungen-Zukunftstag und der Initiative Klischeefrei gibt das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit, Berufe praktisch auszuprobieren und dabei ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten kennenzulernen. „Das sind immens wichtige Maßnahmen, um die Schulen in ihrer Arbeit zu unterstützen,“ so Struwe. „Nur, wenn wir Schülerinnen und Schülern deutlich machen, wozu sie bestimmte Dinge lernen und was sie damit in ihrem späteren Berufsleben anfangen können, werden wir ihre Lernmotivation steigern.“
„Komm, mach MINT.“ ist ein breites Bündnis aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sozialpartnern, Medien und Verbänden, dass innovative Maßnahmen für mehr Frauen in MINT umsetzt. Die Aktionstage Girls’Day und Boys’Day erweitern das Berufswahlspektrum von Mädchen und Jungen, indem sie ihnen die Möglichkeit geben, Berufe kennenzulernen, die nach wie vor von Geschlechterklischees geprägt sind. Zudem bieten die Initiative Klischeefrei und „Komm, mach MINT.“ praktische Arbeitshilfen für die tägliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie Handreichungen für Lehrkräfte zur klischeefreien Berufs- und Studienorientierung.