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Deutscher Umweltpreis für Klimaforscherin und Duo aus der Zinkbranche
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat in diesem Jahr den Deutschen Umweltpreis an die Schweizer Klimaforscherin Prof.‘in Dr.‘in Sonia Isabelle Seneviratne von der ETH Zürich sowie an das Geschäftsführungsduo Dr.‘in Birgitt Bendiek und Lars Baumgürtel vom Gelsenkirchener Stahlverzinkungsunternehmen ZINQ verliehen. Die mit insgesamt 500.000 Euro dotierte Auszeichnung zählt zu den höchstdotierten Umweltpreisen Europas. Überreicht wurde sie in Chemnitz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Deutscher Umweltpreis 2025 in Chemnitz. Foto zeigt neben DBU-Generalsekretär Alexander Bonde (links) und DBU-Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Dr. Kai Niebert (rechts) die Ausgezeichneten Prof. Dr. Sonia Seneviratne, Lars Baumgürtel und Dr.-Ing. Birgitt Bendiek (von links) „Umwelt- und Klimaschutz sind kongeniale Kompagnons der Unternehmen – sie stärken Widerstandskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft“, betonte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde beim Festakt. Der GreenTech-Sektor sei mit einem Anteil von neun Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung und 3,5 Millionen Beschäftigten ein Schlüsselsektor für eine zukunftsfähige Wirtschaft.
Bahnbrechende Studien zur Land-Klima-Dynamik
Mit dem Deutschen Umweltpreis würdigt die DBU in diesem Jahr Sonia Seneviratne für ihre bahnbrechenden Studien zur Land-Klima-Dynamik. Mithilfe dieser Studien lassen sich etwa Dürreperioden besser vorhersagen und Anpassungsstrategien entwickeln. Ihre Forschung trägt dazu bei, dass das Zusammenspiel von Boden, Vegetation und Atmosphäre in globalen Klimamodellen stärker berücksichtigt wird. Ein Zusammenhang: Durch Extremwetter wie Trockenheit und Dürre infolge des Klimawandels ist die Ökosystemfunktion von Landvegetation als Speicher klimaschädlicher Treibhausgase (THG) wie Kohlendioxid (CO2) erheblich beeinträchtigt. Es droht die Abnahme solcher CO2-Senken. Hinzu kommt ein möglicher Verlust an Verdunstung – extrem trockene Böden können zu einem starken Temperaturanstieg in der Atmosphäre führen.
Vorreiterrolle bei Rohstoff- und Energieeffizienz
Birgitt Bendiek und Lars Baumgürtel aus der Geschäftsführung des Stahlverzinkungsbetriebs ZINQ mit Stammsitz in Gelsenkirchen erhalten den Deutschen Umweltpreis als inspirierendes Vorbild für Ressourcen-, Energie- und Umweltschutz in der rohstoffintensiven Zinkbranche. In ihrem zirkulären Geschäftsmodell „Planet ZINQ“ steht neben der Minimierung von THG-Emissionen auch eine zirkuläre Wirtschaftsweise im Mittelpunkt. Ein Ergebnis dieser Strategie ist das vom Unternehmen patentierte Mikrozink-Verfahren, das eine um 80 Prozent reduzierte, hauchdünne Zink-Deckschicht für Stahlteile ermöglicht – ein innovatives Verfahren für nachhaltiges Wirtschaften in einer energieintensiven Industrie.
ℹ️ kompetenzz ist seit 2020 vorschlagsberechtigt für den Deutschen Umweltpreis und setzt sich dafür ein, den Anteil von Frauen unter den Nominierten und Preisträger*innen zu erhöhen. Sie kennen engagierte Frauen, die für den Preis nominiert werden sollten? Senden Sie uns Ihre Vorschläge gerne – wir berücksichtigen sie bei der Auswahl für den Deutschen Umweltpreis 2026.