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Tag der älteren Menschen: Best Practice aus den ZWK-Kommunen
Der Tag der älteren Menschen, der jährlich am 01. Oktober begangen wird, hat zum Ziel, die wertvollen Beiträge älterer Menschen für die Gesellschaft zu würdigen und das Bewusstsein für die Chancen und Herausforderungen des Alterns zu schärfen.
Gemäß der Prognose der Vereinten Nationen wird der Anteil der über 60-Jährigen weltweit bis zum Jahr 2030 auf 46 % ansteigen. Der demografische Wandel stellt Gesellschaften vor erhebliche Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Gesundheitsversorgung, Pflege und soziale Integration älterer Menschen. Die Kommunen im Modellprojekt „Zukunftswerkstatt Kommunen“ (ZWK) sehen aber auch das Potenzial der älteren Bevölkerung und haben entsprechende Angebote und Ideen entwickelt, um proaktiv das Lebensumfeld zu gestalten.
Riesa – Begegnungstag und Seniorenwegweiser
Im August 2024 führte die Stadt Riesa in der Elbgalerie erstmalig den Begegnungstag "Gut alt werden in Riesa" durch. Die von der ZWK-Kommune Riesa initiierte Veranstaltung bot Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich über Gesundheits- und Pflegedienstleistungen für ältere Menschen zu informieren und auszutauschen. Über 20 lokale Träger und Einrichtungen unterstützten die Veranstaltung durch die Vorstellung ihrer Angebote. Unter den Teilnehmenden befanden sich zudem Vermieterinnen und Vermieter sowie Behörden, die für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung standen und über aktuelle Regelungen informierten. Sanitätshäuser boten Beratungen und Produktvorführungen an, während zahlreiche Mitmachangebote wie Qigong die Besucherinnen und Besucher aktiv einbezogen.
Ein besonderes Highlight des Tages war die Präsentation des neuen "Riesaer Seniorenwegweisers". Dieser wurde kostenlos an Interessierte verteilt. Der im Rahmen des ZWK-Projekts entstandene Wegweiser umfasst auf 38 Seiten eine Vielzahl an Informationen, die für Seniorinnen und Senioren in Riesa von Bedeutung sind. Der Wegweiser enthält Notrufnummern, Anlaufstellen für Renten- und Wohngeldanträge, Sozialberatungen sowie Dienstleistungen wie Fahr- und Begleitservices, Podologie und Essensversorgung.
Aber auch andere ZWK-Kommunen wie Frankfurt, Bremerhaven und Dortmund haben Initiativen ergriffen, um die Lebensbedingungen älterer Menschen zu verbessern und auf die Herausforderungen des demografischen Wandels zu reagieren.
Frankfurt Bockenheim - Aktionswoche
Das Sozialrathaus Bockenheim in Frankfurt war 2024 an den Aktionswochen "Älterwerden in Frankfurt" beteiligt. Die Veranstaltung bietet seit mehreren Jahren eine Vielzahl von Programmen für Menschen ab 60 Jahren, darunter Beratungen, Bewegungsangebote sowie kulturelle und kreative Aktivitäten.
Die ZWK-Kommune Frankfurt nutzte die Aktionswochen, um mit älteren Menschen in den Austausch zu treten. Ziel war es, die Bedürfnisse der Altersgruppe zu ermitteln, um auf diese mit gezielten Maßnahmen nachhaltig reagieren zu können. Ein besonderes Augenmerk galt dabei dem Leben in den Wohnquartieren, insbesondere nach der Corona-Pandemie.
Bremerhaven – kostenloses Frühstück mit Beratungsangebot
In Bremerhaven bietet die Stadt in Zusammenarbeit mit der Hanel-Seniorenstiftung seit einem Jahr ein kostenloses Frühstück für Seniorinnen und Senioren an. Diese Treffen in benachteiligten Stadtteilen werden genutzt, um zielgruppenrelevante Informationen vorzustellen. Vortragende sind dabei verschiedene Akteurinnen und Akteure der offenen Altenarbeit und -hilfe.
Das Angebot, das durchschnittlich 40 Personen erreicht, fördert nicht nur den Informationsaustausch, sondern auch die Vernetzung der beteiligten Akteure. Zudem unterstützt die Initiative das Ziel der Stiftung, Altersarmut zu bekämpfen.
Dortmund – Seniorentag und Herbstbrunch
Der Dortmunder Seniorentag und der Herbstbrunch der offenen Seniorenarbeit waren zwei erfolgreiche Veranstaltungen zur Förderung des Generationendialogs und der Seniorenarbeit in Dortmund.
Der Seniorentag bot ein umfangreiches Kulturprogramm und zahlreiche Angebote der 12 Seniorenbüros, des Wilhelm-Hansmann-Hauses und verschiedener Aussteller. Ziel war es, den demografischen Wandel zu thematisieren und die Vernetzung zwischen den Generationen und Akteuren zu stärken.
Beim Herbstbrunch am 18. November diskutierten mehr als 40 Teilnehmende in gemütlicher Atmosphäre über Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der ehrenamtlichen Arbeit in den Dortmunder Begegnungsstätten. Besondere Themen waren die Erschließung neuer Zielgruppen und die Einbindung von Migrantengruppen.
Düren – LSBTIQ* und Diversität im Alter
Der Kreis Düren veranstaltete gemeinsam mit dem Verein rubicon einen Fachtag zum Thema "LSBTIQ* und Diversität im Alter". Die trans Aktivistin Georgine Kellermann berichtete dabei über ihre Erfahrungen und betonte die Bedeutung von Akzeptanz und Selbstbestimmung für ältere queere Menschen. Mit über 4.000 queeren Menschen über 65 Jahre im Kreis Düren zeigte die Veranstaltung den Handlungsbedarf in Bereichen wie Pflege, Wohnsituationen und fehlenden Treffpunkten auf. Ziel war es, mehr Sichtbarkeit und Orte für Begegnungen zu schaffen, um die Vielfalt im Alter zu fördern.