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Digitalisiererinnen – vernetzt euch!
Linda Kruse, Nissrin Arbesun Perez und Susanne Frisse: Drei Frauen mit unterschiedlichen Werdegängen und Arbeitsbereichen. Was sie verbindet: Sie nutzen die Digitalisierung und gestalten die Lebens- und Arbeitswelt von morgen aktiv mit. Als Gesichter des Pilotprojektes „Digitalisiererin.NRW“ motivieren sie andere Frauen, das auch zu tun. „Digitalisiererin.NRW“ wird gefördert vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen und ist ein Projekt vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.
Gestalterinnen der Zukunft: Drei Digitalisiererinnen und ihre Geschichte
Linda kommt eigentlich vom Film. Nissrin wollte früher Journalistin werden. Susanne hat einen Bachelor als Kulturwirtin. Heute arbeiten alle drei in Nordrhein-Westfalen mit innovativen digitalen Technologien und positionieren sich damit in einem Bereich, der die Arbeitswelt schon jetzt stark prägt und weiter prägen wird.
Linda hat mit ihrem Master in Game Development and Research 2013 den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt: Mit ihrem Spieleunternehmen „the Good Evil“ entwickelt die Wahl-Kölnerin aus dem Sauerland unter anderem Games für Kinder und Jugendliche. In der SmartFactoryOWL in Lemgo gibt es Industrie 4.0 zum Anfassen. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin berät die Ingenieurin Nissrin Unternehmen in der Region zu ihren Potentialen bei der Automatisierung industrieller Prozesse. Mädchen schon früh für Technik zu begeistern, ist Susanne, aktuell Studentin im Fachbereich „Mensch-Technik-Interaktion“ wichtig: Am Zentrum durch Innovation (zdi) „mint4u“ der Hochschule Ruhr West (Campus Bottrop) ermöglicht sie Schülerinnen und Schülern in Workshops erste Erfolgserlebnisse im praktischen Programmieren.
„Digitalisiererin.NRW“ fördert persönliche Netzwerke
Junge Frauen mit unterschiedlichem Ausbildungshintergrund aus Nordrhein-Westfalen, die selbst im Bereich Digitalisierung tätig sind oder daran interessiert sind, können sich bis zum 8. März 2018 mit einem Kurzvideo für ein persönliches Treffen mit einer der drei Digitalisiererinnen bewerben. In dem Video sollte deutlich werden, was sie an einer Vernetzung reizt. Bis zu drei Frauen bekommen die Möglichkeit, einen Tag lang am Arbeitsplatz von Linda, Nissrin oder Susanne zu hospitieren und von einem persönlichen und fachlichen Austausch zu profitieren.
Warum brauchen wir weibliche Vorbilder in der digitalen Arbeitswelt?
Industrie 4.0, Smart Home, Autonome Mobilität, E-Health, E-Government: Nahezu für alle Lebensbereiche werden neue digitale Anwendungen entwickelt. Das sind spannende und kreative Prozesse, bei denen oft interdisziplinär zusammengearbeitet wird. Medien- und Digitalkompetenzen werden in nahezu allen Berufen immer wichtiger. Wer die Digitalisierung für sich nutzt, hat gute berufliche Zukunftschancen. Daran sollen Frauen und Männer gleichermaßen beteiligt sein.
Deshalb wollen wir über weibliche Vorbilder mehr Frauen in Ausbildung, Studium und Weiterbildung für digitale Aufgaben gewinnen und ihnen ihr Potential aufzeigen. Wenn die Optionen der direkten Mitgestaltung unserer digitalen Transformation für sie sichtbarer und greifbarer sind, kann sich auch in den Arbeitsbereichen wie der Informatik, wo heute noch überwiegend Männer tätig sind, der Anteil von Frauen deutlich erhöhen.
„Frauen sind noch nicht gleichberechtigt an der Entwicklung von digitalen Zukunftstechnologien beteiligt. Soziale Netzwerke und digitale Medien werden von Mädchen und Jungen gleichermaßen aktiv genutzt, aber bei der Frage, wie die Technik selbst programmiert und gestaltet wird, haben wir noch mit einer massiven digitalen Kluft zwischen den Geschlechtern zu kämpfen. Dem müssen wir entgegenwirken und genau da setzt „Digitalisiererin.NRW“ an“, so Prof. Barbara Schwarze, Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück und Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.
Das Projekt setzt nicht auf Nobelpreisträgerinnen, sondern auf mutige Macherinnen, mit denen sich junge Frauen identifizieren können. „Digitalisiererin.NRW“ will zeigen: Es gibt viele Frauen, die die Digitalisierung und damit unsere gesellschaftliche Zukunft bereits mitgestalten. Frauen, die daran ein großes Interesse haben, gibt es ebenfalls. Es gilt, diese beiden Gruppen zu vernetzen, um sich gegenseitig zu motivieren und zu unterstützen.