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Girls'Day-Auftakt 2018: Potenziale von Mädchen im MINT-Bereich nutzen

Berlin, Bielefeld. Zum 17. Mal veranstaltet die Initiative D21 in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt die Auftaktveranstaltung des Girls'Day. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel eröffnet den Mädchen-Zukunftstag, bevor er am darauffolgenden 26. April in tausenden Einrichtungen bundesweit stattfindet. Bei der Auftaktveranstaltung präsentieren Mitgliedsinstitutionen der Initiative D21 und die Bundespolizei einen Technik-Parcours, bei dem die Mädchen unterschiedliche Berufsfelder aus dem MINT-Bereich kennenlernen. Am Parcours nehmen 24 Mädchen der Klassenstufe 8 bis 10 teil.

MINT-FÄCHER WICHTIG FÜR DIE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT DEUTSCHLANDS 

Der Girls'Day möchte den Stellenwert der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in der Berufswahl von Mädchen und jungen Frauen stärken. Er weist auf die noch immer ungleiche Verteilung in diesem Feld zwischen Mädchen und Jungen hin. Auch im Koalitionsvertrag legte die neue Bundesregierung fest, die Potenziale von Mädchen und Frauen im MINT-Bereich besonders stärken zu wollen. Bundeskanzlerin Angela Merkel, selbst promovierte Naturwissenschaftlerin, unterstützt das Projekt seit vielen Jahren durch die Einladung ins Bundeskanzleramt.

"Wir brauchen dringend guten Nachwuchs und dabei tatkräftige Unterstützung der jungen Mädchen. Sie haben gute technische Grundlagen, nun gilt es, sie in ihren Fähigkeiten weiter zu fördern und für neue Perspektiven zu begeistern. Denn mit ihren Digitalkompetenzen stehen ihnen alle Möglichkeiten offen, sich beruflich zu orientieren. Insgesamt kann eine gute, digitale Bildung zu besserer Chancengleichheit beitragen", so Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21.

DIGITALE BILDUNG ALS CHANCE

Zeigte die Studie D21-Digital-Index 2017/2018 noch größere Unterschiede beim Digitalisierungsgrad zwischen den Geschlechtern (über die Gesamtbevölkerung: 58 Punkte für die Männer zu 48 Punkten für die Frauen), sind diese bei der jüngsten Generation deutlich weniger sichtbar.

Ein differenzierter Blick auf die Digitalkompetenzen junger Frauen zeigt, dass sie in vielerlei Hinsicht "Digital Natives" sind: Sie nutzen selbstverständlich und reflektiert das Internet als Informationsquelle, kommunizieren über soziale Netzwerke und sind den Jungen voraus, wenn es etwa um das Erstellen von Präsentationen geht. Bei der Nutzung von Programmiersprachen sind sie noch weniger stark vertreten. Hier fehlt es oftmals an der geeigneten Heranführung und dem Abbau vorhandener Berührungsängste, denn bei der Gestaltung von Webanwendungen sind sie ebenso dabei wie die Jungs.

"Wir beobachten Jahr für Jahr mit dem Girls'Day, dass Mädchen Interesse an Ausbildungsberufen oder Studiengängen entwickeln, die ihnen vorher unbekannt waren. Und sie haben die Chance festzustellen: Sie können ja doch 'MINT'! Es ist ein großer Erfolg, wenn sie damit neue Perspektiven entwickeln und diese auch für ihre berufliche Zukunft wählen", so Prof. Barbara Schwarze, Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V., das den Girls'Day koordiniert.

DAS PROJEKT GIRLS'DAY ZEIGT WIRKUNG

Der durch das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V., Partner aus Politik und Wirtschaft sowie die Initiative D21 geförderte Girls'Day zeigt Wirkung: Inzwischen ist fast jede dritte Studierende in einem MINT-Studienfach weiblich, der Anteil der Studentinnen im Fachbereich Informatik erhöhte sich seit 2001 kontinuierlich von damals rund 19 auf heute über 25 Prozent.

Auch Unternehmen und Organisationen haben die Relevanz des weiblichen MINT-Nachwuchses erkannt: Immer mehr Institutionen setzen sich aktiv für die Förderung von Frauen in MINT-Berufen ein. Mittlerweile stellen knapp 7.000 Unternehmen und Organisationen über 10.000 Angebote zum Mädchenzukunftstag bereit und zeigen Mädchen ab Klasse 5 Berufe aus Technik, Handwerk, IT, Naturwissenschaften sowie der Industrie und ermöglichen Begegnungen mit weiblichen Vorbildern.

DER TECHNIK-PARCOURS STELLT MINT-BERUFSFELDER VOR

 

  • Capgemini – Die Schülerinnen erlernen anhand eines mobilen Sensorlabors, wie Energie in Gebäuden eingespart wird und unter welchen Bedingungen Pflanzen am besten wachsen. Beim Umgang mit IoT-Technologie können sie die Versuchsbedingungen nicht nur selbst gestalten, sondern zugleich ihr Bewusstsein schärfen, warum Datensouveränität entscheidend ist.
  • DVZ Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH – Die Schülerinnen versetzen sich unter anderem in den Beruf einer Fachinformatikerin als auch Servicetechnikerin und erkunden virtuell das Innenleben eines Computers mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille.
  • Deutsche Telekom AG – Als Chefin ihrer Smart City, der Stadt der Zukunft, können die Schülerinnen in der Rolle einer IT-Systemelektronikerin ihre eigene Wetterstation individuell erweitern und analysieren die gemessenen Werte per App auf ihrem Smartphone.
  • Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS – Die Mädchen haben unter anderem in der Rolle der Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung die Gelegenheit, mit der Fraunhofer-Programmiersprache NEPO den menschenähnlichen Roboter "NAO" über seine bereits erlernten Fähigkeiten hinaus weiterzuentwickeln und zu programmieren.
  • Intel Deutschland – Die Schülerinnen erleben zwei Technikprojekte, die von Studentinnen der Medizintechnik bzw. Mechatronik an der Universität Pforzheim entwickelt wurden: Bei der "Erste-Hilfe-App" erhalten sie interessante Einblicke in die App-Programmierung. Der "Biofeedback-Analyzer" zeigt den Mädchen auf, wann und wie der Körper auf Stress reagiert und gibt entsprechende Tipps zur Reduktion in Form von Entspannungstechniken und Atemübungen.
  • Ricoh – Die Mädchen stellen unter anderem ihre Fähigkeiten als Maschinen- und Anlageführerinnen unter Beweis: Mithilfe eines rechnerunterstützenden Programms können die Schülerinnen logisches und räumliches Denken nutzen, um eigene Konstruktionen am Computer zu bauen, diese im Anschluss an einem 3D-Drucker auszudrucken und mitzunehmen.
  • Symantec – Cyberangriff-Abwehrexpertinnen sind gefragt wie nie. Die Mädchen lernen, wie man Viren und verdächtiges Verhalten von IT-Systemen erkennt und was Sicherheitsexpertinnen für den Schutz der Infrastruktur tun müssen.

Pressekontakte

Initiative D21 e. V.
Roland Dathe
030 / 526 87 22 55

roland.dathe@initiatived21.de
www.initiatived21.de

Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.
Jennifer Reker
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
0521 / 106 7378

reker@kompetenzz.de
www.kompetenzz.de

Pressefotos stehen hier zum Download bereit:  https://mediaserve.kompetenzz.net