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Neue Studie: Was haben Jobklischees mit Tinder zu tun?

Aktuelle Studie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) erkennt Zusammenhang von geschlechtsuntypischer Berufswahl und Datingchancen.

Drei Teilnehmende der Podiumsdiskussion im WZB

Auf dem Podium diskutierten u. a. (v.l.n.r.): Miguel Diaz, Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.; Iris Baumgardt, Universität Potsdam und Alexandros Tassinopoulos, Agentur für Arbeit Potsdam | Bild: Fotocopyright: WZB / Katja Kröger

Das WZB hat am 31. Januar 2024 neue Forschungsergebnisse im Rahmen einer Filmpremiere mit dem Titel "Weil mein Schatz ein Feuerwehrmann ist?!" veröffentlicht.

Nach der Begrüßung durch Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), und der Premiere der Erklärfilme zu diesen Studien fand eine rege Diskussion auf dem Podium und mit dem Publikum statt. Bei der Podiumsdiskussion sprach auch der Leiter der Servicestelle der Initiative Klischeefrei, Miguel Diaz, zum Thema und stellte die Ausrichtung der Initiative für eine Berufswahl frei von Geschlechterklischees vor.

Datingchancen und Berufswahl

Ein identisches Foto einer Frau erhält auf Dating-Plattformen als Ingenieurin rund 23 Prozent weniger positive Rückmeldungen als unter der Berufsangabe Grundschullehrerin. Einen männlichen Grundschullehrer wollen sogar beachtliche 40 Prozent weniger Frauen kennenlernen als unter der Berufsangabe Ingenieur.

Das groß angelegte Forschungsprojekt der Forschungsprofessur Arbeit, Familie und soziale Ungleichheit am WZB erkennt teils deutliche Zusammenhänge von geschlechtsuntypischer Berufswahl und Datingchancen. Im Experiment dokumentierten die Forscherinnen und Forscher, wie viele Anfragen auf einer Dating-App die verschiedenen von ihnen erstellten Accounts erhielten. Sie fragten sich: Warum wählen Menschen nach wie vor eher geschlechtstypische Berufe? Warum arbeiten also nicht mehr Frauen in den besser bezahlten sogenannten "Männerberufen"? Und liegt es ggf. nicht nur an der schlechteren Bezahlung, dass nur wenige Männer in "Frauenberufen" arbeiten? Kann es sein, dass Menschen geschlechtsuntypische Berufe bewusst oder unbewusst vermeiden, weil sie sich damit schlechtere Chancen auf dem Heirats- und Partnermarkt ausrechnen? Und wenn dies so ist: Sind dies reale Sorgen oder glauben sie das nur?

Mehr dazu: wzb.eu/de/news/wie-der-beruf-datingchancen-beeinflusst

Einig waren sich alle Teilnehmenden der Veranstaltung, dass das Ziel sein müsste, bereits Kindern zu vermitteln: Alle Berufe sollten unabhängig von Geschlecht und Herkunft für alle vorstellbar werden.

Die Ergebnisse der Studie zu Rollenklischees im Beruf als Erklärfilm:

Kurzfassung auf YouTube

Langfassung auf YouTube

 

Die Servicestelle der Initiative Klischeefrei besteht aus einer Fach- und einer Pressestelle beim Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. sowie einer Redaktion, die bei der Programmstelle Berufsorientierung im BIBB angesiedelt ist.