Alle News
Zum Weltfrauentag: Gender-Gaps bei Care-Arbeit und Digitalisierung überwinden!
Wenn es um die Verteilung von Care-Arbeit geht, tut sich eine Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit auf: der „Gender Care Gap“. Ebenso wie der „Mental Load“ ist dieser nicht erst durch die Corona-Pandemie entstanden, durch sie aber verstärkt in den Fokus gerückt.
Seit vielen Jahren setzen wir uns für die Chancengleichheit von Frauen und Männern ein. Um diese im Erwerbsleben zu erreichen, darf der Bereich der unbezahlten Arbeit, also die Versorgung der Kinder, der Haushalt, Einkaufen u. v. m. nicht außer Acht gelassen werden. Zum heutigen Weltfrauentag weisen wir auf die Kernergebnisse unserer aktuellen Studie „(Digital) arbeiten 2020 – Chancengerecht für alle? – Im Fokus: Partnerschaftliche Arbeitsteilung“ hin:
Die Studie zeigt eine psychosoziale Mehrbelastung von Eltern, insbesondere Müttern. Sie sind diejenigen, die die Hauptverantwortung für Care-Arbeiten übernehmen – neben ihrer Erwerbstätigkeit. Die Gründe dafür sind vielschichtig und haben viel mit Geschlechterklischees und benachteiligenden Strukturen zu tun. Doch der Wunsch nach Veränderung ist da, sowohl bei Frauen, als auch bei Männern: Die meisten Befragten betrachten eine Gleichverteilung, wenn es um die Hausarbeit und die Versorgung sowie die Freizeitgestaltung mit Kindern geht, als ideal. Und trotzdem übernehmen diese Aufgaben aktuell aber noch zum Großteil die Frauen. Auch die Corona-Pandemie verändert bezüglich der partnerschaftlichen Arbeitsteilung wenig. Wir fordern daher: Es muss nach wie vor politisch und gesellschaftlich debattiert werden, wie die Geschlechtsstereotype überwunden und die Strukturen nachhaltig verändert werden können, damit das Ideal der gewünschten gleichberechtigten Arbeitsteilung erreicht wird. Dabei spielen auch die Arbeitgeber eine Rolle, denn es liegen große Chancen in der Flexibilisierung der Erwerbstätigkeit, allerdings unter bestimmten Bedingungen. Transparente und verhandelbare Regeln der Arbeit im Homeoffice sind zentral. Nicht zuletzt müssen sowohl Frauen als Männer gleichermaßen mit digitalen Geräten und Tools ausgestattet werden und entsprechende gendergerechte Weiterbildungsangebote erhalten (siehe „Digital Gender Gap“).