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Der Girls'Day 2025 startet im Bundeskanzleramt

Berlin, 28. März 2025. Deutschland steht unter Druck: Die Europäische Kommission hat mit dem STEM Education Strategic Plan ehrgeizige Ziele für die MINT-Bildung gesetzt. Besonders die Förderung von Mädchen und jungen Frauen steht im Fokus. Deutschland muss aufholen, um die Zielvorgaben der EU zu erreichen – der anstehende Girls'Day-Auftakt mit Bundeskanzler Olaf Scholz leistet hierzu einen Beitrag.

Kanzler Scholz mit Mädchengruppe beim Girls'Day-Auftakt im Kanzleramt 2024Kanzler Scholz beim Girls'Day-Auftakt im Kanzleramt 2024 | Bild: kompetenzz.de

EU-weite Zielvorgaben und Deutschlands Herausforderung

Die EU-Kommission hat klare Vorgaben definiert: Bis 2030 sollen mindestens 45 % der Auszubildenden in MINT-Berufen Frauen sein – derzeit liegt Deutschland hier bei nur etwa 13 %. Im Hochschulbereich sollen 40 % der MINT-Studierenden Frauen sein – aktuell sind es rund 33 %. "Um diese Lücken zu schließen, braucht es gezielte Maßnahmen, die junge Frauen für MINT-Fächer begeistern und strukturelle Hürden abbauen", erklärt Prof. Barbara Schwarze, Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit, das den bundesweiten Girls'Day koordiniert. "Der Girls'Day ist ein Baustein in diesem Maßnahmenpaket und bietet jungen Frauen die Möglichkeit, technische Berufe aus erster Hand kennenzulernen und auf weibliche Role Models in Berufsfeldern zu treffen, die noch immer männlich dominiert sind. Um die Vorgaben der EU-Kommission zu erreichen, braucht es aber weitere Maßnahmen wie das Niedersachsen-Technikum oder das Hessen- oder NRW-Technikum. Sie bieten Chancen, sich selbst zu erproben, das MINT-Umfeld in Unternehmen und Hochschulen kennenzulernen und eigene Technikprojekte umzusetzen."

Bundeskanzleramt als Bühne für Zukunftsberufe

Am 1. April 2025 findet der offizielle Auftakt des Girls'Day im Bundeskanzleramt statt. 24 Schülerinnen aus drei Berliner Schulen erkunden gemeinsam mit Bundeskanzler Scholz und dem Präsidenten der Initiative D21, Marc Reinhardt, den Erlebnisparcours von sieben Mitgliedsorganisationen der Initiative D21. An den verschiedenen Stationen lernen die Schülerinnen in 20-minütigen Workshops spielerisch verschiedene MINT-Berufsbilder kennen. Im Anschluss findet ein persönlicher Austausch zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und den Schülerinnen statt. In dieser Gesprächsrunde haben die jungen Frauen die Gelegenheit, ihr Perspektive auf MINT-Bildung zu teilen aber auch offen über Themen zu sprechen, die ihre Generation bewegen.

"Dieser Dialog auf Augenhöhe ist ein zentrales Element des Girls'Day-Auftakts", betont Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21 und Moderatorin der Runde. "Hier werden die Schülerinnen nicht nur gehört, sondern erfahren, dass ihre Perspektiven für die Zukunft der MINT-Berufe und damit für Deutschlands Innovationskraft entscheidend sind."

Diese MINT-Berufe werden den Schülerinnen beim Girls'Day-Auftakt im Bundeskanzleramt vorgestellt:

  • UX-Designerin (AKDB): Digitale Barrieren zu erkennen und mit Technologie zu beseitigen.
  • IoT-Consultant und IoT-System-Engineerin (Bechtle): Einblicke in das Internet of Things (IoT) am praktischen Beispiel eines Medikamentenkühlschranks mit Sensortechnologie.  
  • AI-Engineerin (Cornelsen): Programmierung von Lernrobotern zur Lösung von Nachhaltigkeitsfragen. 
  • Neurowissenschaftlerin und Datenwissenschaftlerin (Deloitte): Interaktion mit Neuro-Avataren sowie Experimente mit Elektroenzephalografie und Eye-Tracking. 
  • Fachinformatikerin für KI und Datenanalyse (Deutsche Telekom): Training von KI-Modellen mit Roboter-Hund "Helmi" und Einblicke in neue KI-Studiengänge ab 2026. 
  • KI-Expertin und Softwareentwicklerin (IBM): Generative Künstliche Intelligenz hautnah am Beispiel eines intelligenten Tischfußballspiels erleben.
  • Naturwissenschaftlerin und Ingenieurin (ING Deutschland): 3D-Modellierung in Virtual Reality mit Darstellung auf Hologramm-Projektoren.

"Es reicht nicht, nur über die MINT-Lücke zu reden – wir müssen Mädchen frühzeitig praktische Erfahrungen ermöglichen und ihnen Vorbilder aufzeigen. Und es braucht eine ehrgeizige Zielsetzung für Frauen in MINT-Berufen, wie von der EU gesetzt. In Digitalberufen entscheidet sich die Zukunftsfähigkeit Europas, und gerade hier müssen junge Frauen ihre Perspektiven einbringen können. Der Girls'Day ist dabei mehr als ein Aktionstag für Schülerinnen – er muss tausende Unternehmen dazu bringen, aktiv um weibliche Talente zu werben. Dieses Bewusstsein in den Organisationen zu schaffen, ist unser Ziel, denn Diversität ist keine Nebensache, sondern wirtschaftliche und gesellschaftliche Notwendigkeit", ergänzt Marc Reinhardt, Präsident der Initiative D21.

Girls'Day 2025: Auftakt und bundesweiter Aktionstag

Der Auftakt im Bundeskanzleramt (1. April) ist der Startschuss für den eigentlichen Girls'Day, der bundesweit am 3. April 2025 stattfindet. An diesem Tag werden rund 15.000 Unternehmen und Organisationen etwa 130.000 Plätze für Schülerinnen anbieten, um MINT-Berufe kennenzulernen.

Der Girls'Day ist eines der größten Berufsorientierungsprojekte für Mädchen weltweit. Die jährliche Evaluation bestätigt den Erfolg: 95 % der Schülerinnen bewerten den Girls'Day mit sehr gut oder gut. Rund 70 % gaben an, großes Interesse für die erlebten Berufsfelder entwickelt zu haben. Diese Zahlen belegen, dass der Girls'Day nicht nur Berufsbilder vorstellt, sondern tatsächlich Begeisterung für MINT-Karrieren weckt.

Prof. Dr. Barbara Schwarze, Lena-Sophie Müller (Geschäftsführerin Initiative D21), Marc Reinhardt (Präsident Initiative D21) sowie die Vertreter*innen der teilnehmenden Unternehmen stehen den Medienschaffenden für Interviews und Statements zur Verfügung. Gerne vermittle ich Ihnen den Kontakt: Esther Ecke / 01573 177 29 29.  

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Fotos und Videomaterial

Bildmaterial (CC-BY-Lizenz) finden Sie im Laufe der Girls'Day Auftaktveranstaltung nach und nach in diesen Galerien:

Der Bundeskanzler ist von 13 bis 14 Uhr eingeplant, Fotos mit dem Kanzler stehen zeitnah zur Verfügung.

Ein Videozusammenschnitt findet sich am darauffolgenden Tag auf dem YouTube-Kanal der Initiative D21. Weitere Informationen zum Girls’ Day-Auftakt unter www.initiatived21.de.

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Pressekontakte 

Initiative D21 e. V.
Esther Ecke
+49 30 767 5853 57
esther.ecke@initiatived21.de 

Bundespresseamt Büro Chef vom Dienst
+49 30 18 272 20230
cvd@bpa.bund.de 

Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.
Jennifer Reker
+49 521 106 78
reker@kompetenzz.de

Über die Initiative D21 e. V.

Die "Initiative D21" ist Deutschlands größtes gemeinnütziges Netzwerk für die Digitale Gesellschaft. Sie wurde 1999 mit dem Ziel gegründet, die digitale Spaltung der Gesellschaft zu verhindern. Gemeinsam mit einem großen Netzwerk bestehend aus rund 140 Mitgliedsunternehmen und -organisationen aus allen Branchen, der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft sowie mit politischen Partner*innen aus Bund und Ländern beleuchtet die Initiative D21 die gesellschaftlichen Herausforderungen des digitalen Wandels. Sie liefert jährliche Lagebilder und stößt Debatten an, um die Zukunft der Digitalen Gesellschaft sinnvoll zu gestalten. 

Über das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. 

Das Kompetenzzentrum fördert bundesweit die Chancengleichheit von Frauen und Männern. Es bündelt Expertise aus Forschung und Praxis für die Anerkennung von Vielfalt als Erfolgsprinzip in Wirtschaft, Gesellschaft und technologischer Entwicklung. Zu den passgenauen Maßnahmen für die Umsetzung von Chancengleichheit und Diversity gehören wirksame Projekte sowie Evaluationen und sozialwissenschaftliche Forschungsstudien.