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kompetenzz-Studie zeigt: Partnerschaftliche Teilung der Arbeit im Haushalt – Frauen wollen sie, Männer auch

Wenn ein wichtiges Fachkräftepotenzial im demografischen Wandel in Deutschland bei den Frauen liegt, ist die Arbeitsteilung im Haushalt einer der Schlüsselfaktoren. Frauen wollen mehr Parität bei der Arbeit im Haushalt, Männer auch. Wie groß dieser Wunsch nach einer Gleichverteilung ist, verdeutlicht die neue Studie „(Digital) arbeiten 2020: Chancengerecht für alle? – Im Fokus: Partnerschaftliche Aufteilung“ des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. Aber: Selbst in der Krise setzen sich paritätische Lebens- und Arbeitsmodelle nicht durch. Auch wenn in partnerschaftlichen Beziehungen die Männer angeben, sich im ersten Lockdown der Corona-Pandemie bedingt durch das verordnete Homeoffice deutlich öfter um Kinder und Haushalt, Einkauf und Organisation zu kümmern, fühlen sich insbesondere Mütter durch die pandemiebedingten Maßnahmen wie Homeoffice zusätzlich zum Homeschooling stärker belastet.

Es ist das Titelbild der Studie "(Digital) arbeiten 2020", Teil 2, zu sehen.

Zur Studie "(Digital) arbeiten 2020: Chancengerecht für alle? Im Fokus: Partnerschaftliche Arbeitsteilung"

„Das Ideal der Gleichverteilung von Aufgaben, wie Hausarbeit und Kinderversorgung, ist noch viel zu weit vom gelebten Alltag entfernt – aus Frauen – und auch aus Männersicht“, sagt Lore Funk, Co-Autorin der Studie. „Das Potenzial in Form der Orientierung an einem paritätischen Ideal ist also vorhanden, jedoch sind effektive Weichenstellungen noch zu selten Teil des gesellschaftlichen und betrieblichen Alltags.“

Die Studie von kompetenzz zeigt: Zu oft behindern stereotype Rollenvorstellungen den Bruch mit traditionellen Lebens- und Arbeitsmodellen. Sehr deutlich wird die stärkere psychosoziale Belastung von Eltern, insbesondere Müttern. „Die zeigt sich ganz stark bei der Frage nach der Versorgung der Kinder. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Paare die Freizeit mit Kindern häufiger gleich auf Mütter und Väter verteilen als die Versorgung der Kinder“, sagt Lore Funk. Bei der Kinderversorgung ist die Diskrepanz zwischen tatsächlicher und idealer Aufgabenteilung auffällig. Der Abstand zum paritätischen Ideal ist hier am größten.

„Der individuelle Wunsch nach einer gerechten Arbeits- und Aufgabenteilung allein reicht nicht aus. Wir müssen Vereinbarkeit, insbesondere im Kontext der Digitalisierung, gesellschaftlich neu denken“, sagt Prof. Barbara Schwarze, Vorsitzende von kompetenzz und Co-Autorin der Studie. „Aufgrund des hohen Fachkräftebedarfs in unserem Land sollten wir schon jetzt die Nach-Corona-Zeiten und den anstehenden Mix von digitalen Arbeitsformen und Arbeit in Präsenz planen. Die Neuverteilung der Arbeit im Haushalt ist eine Voraussetzung für das Gelingen der „neuen“ Arbeit.“

Noch ist die Diskrepanz zwischen der faktischen und der idealen Aufgabenteilung zu groß, wie die Studie zeigt. „Der Rückzug ins Homeoffice könnte eine Chance sein für eine Neuaufteilung der Arbeit im Haushalt. Diese Chance ist aber (noch) nicht ausreichend genutzt worden. Jetzt ist gesellschaftspolitische Unterstützung nötig, damit aus paritätischen Idealen Realität wird”, betont die Geschäftsführerin von kompetenzz, Sabine Mellies.

Studiensteckbrief

Um ein möglichst differenziertes Bild über Rahmenbedingungen, Einstellungen und Praktiken rund um Arbeit im Jahr 2020 zu erhalten, wurden alle Personen, die aktuell in Deutschland erwerbstätig sind, aufgerufen, ihre Erfahrungen zu Homeoffice, digitaler Ausstattung, Weiterbildung und Arbeitsteilung in der Partner*innenschaft zu teilen. Mehr als 1.000 Männer und Frauen haben vom 8. bis 30. Juni 2020 an der Befragung teilgenommen. Erste Ergebnisse mit dem Fokus auf „Wissen und Qualifizierung“ im Homeoffice wurden im Dezember 2020 veröffentlicht, die aktuelle Studie bildet den zweiten Teil.

Zur Studie "(Digital) arbeiten 2020: Chancengerecht für alle? Im Fokus: Partnerschaftliche Arbeitsteilung"

#arbeiten2020 #EqualCare